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Geschichte Österreichs
( Ein Schwank durch die Zeit von: Franz Sonnleitner www.funkymugl1.at )

Die zweite Türkenbelagerung hatte vor allem dem südlichen Niederösterreich gewaltigen Schaden zugefügt. Eine zeitgenössische Publikation spricht von über 88.000 Verschleppungen. Dazu kam, dass zwei Pestepidemien vor allem Wien, Niederösterreich und die Steiermark verheerten. Nach Eroberung Ungarns wurden viele wirtschaftlich heruntergekommende Gebiete mit neuen Siedlern besetzt. Schwaben, Franken, Rheinländer, Deutsch – Böhmen und Niederösterreicher wurden im Grenzgebiet von Kroatien und Slavonien angesiedelt. Diese Siedler – man nannte sie “Donauschwaben“ – erhielten Grund und Boden sowie andere Privilegien sowie Steuerfreiheit für drei Jahre. Diese von Wien veranlasste Neubesiedlung folgte in drei Wellen von 1722 bis 1787.

Im spanischen Erbfolgekrieg (1701 – 1714) – sowohl der französische König Ludwig XIV. als auch der österreichische Kaiser Leopold I. stellten nach dem Tod des letzten spanischen Habsburgers Karl II. Nachfolgeansprüche – trat eine europäische Koalition auf die Seite des Kaisers. Im Zusammenwirken mit dem englischen Feldherrn Malborough schlug Prinz Eugen die Franzosen in vielen Schlachten.

Als allerdings Karl VI. nach dem unerwarteten Tod seines älteren Bruders Joseph I. auch die Herrschaft in den Erblanden übernahm und eine Vorherrschaft der Habsburger drohte, schlossen die Seemächte mit Frankreich 1713 den Frieden von Utrecht, Philipp von Anjou erhielt Spanien und die Kolonien; die Spanischen Niederlande (Belgien), Mailand, Neapel und Sardinien fielen an Karl VI. War es im 17.Jahrhundert Frankreich unter der Regierung Ludwigs XIV. gelungen, die spanische Vormachtstellung durch die eigene zu ersetzen, so trat mit dem Ende des spanischen Erbfolgekrieges an die Stelle dieser Tendenzen das System des europäischen Gleichgewichtes. Vier Großmächte (Frankreich, Russland, England, Österreich) standen gleich mächtig nebeneinander. Im Laufe des 18. Jahrhunderts trat Preussen als fünfte Großmacht hinzu. Das deutsche Reich war in viele größere oder kleinere Herrschaftsbereiche zerfallen: es zählte nicht mehr als Großmacht. Die Erhaltung dieses Gleichgewichtes wurde durch diplomatische Konferenzen, durch einen Wechsel der Koalitionen und immer wieder durch Kriege angestrebt.

Der Triumph des absoluten Herrschers über die Türken und der Sieg der katholischen Kirche über den Protestantismus bildeten die Grundlage für ein neues Weltbild. Der von Gottes Gnaden allein regierende Fürst zeigte seinem Volk seine Macht und seinen Reichtum. Dieses Volk war zu einer Masse unselbständiger Untertanen herabgesunken. Die Residenz des Kaisers, aber auch die Paläste seiner adeligen Herren wurden mit verschwenderischem Luxus ausgestattet. Die neue Barockkunst kam dabei den Absichten der hohen Herren entgegen. Sie hatte sich aus der Renaissance entwickelt und stammte wie diese aus Italien.

In Harmonie mit den absolutistischen Herrschern zeigten die Jesuiten den Menschen ein Gottesreich, dessen Abglanz schon hier auf Erden für alle sichtbar wurde. Wie der Kaiser ein prunkvolles Schloss bewohnte, so wurde auch dem höchsten Herrn eine Königshalle gebaut, wo das viele Gold den Eintretenden blendete. Christus zeigte sich in erster Linie als König der Welt, nicht so sehr als der Leidende, der sich den Erniedrigten und Beleidigten zuwandte. Berühmte Zeugnisse des Barock in Österreich sind die Karlskirche in Wien von Johann Bernhard Fischer von Erlach, das Schloss Belvedere in Wien, errichtet von Lukas von Hildebrandt als Sommerpalast für den Prinz Eugen, sowie unter vielen anderen Kirchen die Stiftskirche von Melk.

Diese prächtigen Paläste und Kirchen des Barock dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass es daneben Armut und soziale Randschichten gab. Die Bettlerpatente und Armenordnungen unterschieden zwischen Bettlern und Armen, die von der Gesellschaft anerkannt und solchen, die von ihr geächtet wurden. Nur mehr die Arbeitsunfähigkeit wurde als Voraussetzung für karitative Unterstützung anerkannt. Sogenannte arbeitscheue Elemente wurden zwangsrekrutiert für das Militär oder für Ruderdienste oder zu Zwangsarbeit in den oberungarischen Bergwerken herangezogen. Daneben gab es im 17. Jahrhundert bereits Arbeitshäuser. Angehörige wichtiger Berufe wie Müller, Weber, Bader, Töpfer oder Totengräber wurden als “unehrliche Leute“ gemieden. Auch Zigeuner waren Außenseiter der Gesellschaft. Sie galten noch im 17. und frühen 18. Jahrhundert als vogelfrei.

Der Merkantilismus wurde in Österreich zur Regierungszeit Karls VI., also in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, nur zögernd verwirklicht. Mit staatlicher Hilfe entstanden in dieser Zeit Spiegel -, Porzellan -, Tabak – und Baumwollmanufakturen.

Karl VI. wollte dem eventuellen Mangel eines männlichen Erben vorbeugen, zu diesem Zweck erließ er 1713 die Pragmatische Sanktion: Die österreichischen Erbländer werden darin für “unteilbar und untrennbar“ erklärt; weibliche Nachfolge ist vorgesehen. Aufgrund dieses ersten Staatsgrundgesetzes der Habsburgermonarchie trat siebenundzwanzig Jahre später Maria Theresia die Herrschaft in den österreichischen Erbländern an.

Für die internationale vertragliche Anerkennung dieses habsburgischen Hausgesetzes zahlte Österreich einen hohen wirtschaftlichen und politischen Preis. Diese Gelder fehlten dann zur Ausrüstung einer schlagkräftigen Armee. Denn gleich nach dem Tod Karls VI. 1740 schlossen sich die Gegner des Hauses Habsburg, nämlich Frankreich, Spanien, Sardinien, Bayern und Sachsen zu einer Koalition gegen Österreich zusammen. Dazu kam unerwartet ein anderer gefährlicher Gegner: Friedrich II. von Preussen. Der bayrische Kurfürst Karl Albrecht marschierte in Oberösterreich ein und drang bis Prag vor, wo er sich zum böhmischen König krönen ließ. Wenig später erfolgte seine Krönung zum römisch – deutschen Kaiser in Frankfurt (Karl VII. 1742 – 1745.) Damit unterbrach ein Herrscher aus dem Hause Wittelsbach die Jahrhunderte währende Reihe der habsburgischen Kaiser.

Mit ungarischer und englischer Hilfe – England führte gleichzeitig einen Kolonialkrieg gegen Frankreich in Nordamerika und Vorderindien – wurden Bayern und Franzosen aus Böhmen vertrieben und Bayern konnte sogar besetzt werden. Der Kurfürst verzichtete gegen die Rückgabe Bayerns auf alle Ansprüche Österreich. 1745 wurde Franz von Lothringen, der Gemahl Maria Theresias, mit Zustimmung Friedrichs II. zum römisch – deutschen Kaiser gewählt. Dank eines Bündnisses mit Russland musste Österreich im Frieden von Prag (1748) nur zwei kleine italienische Fürstentümer abtreten, alle beteiligten Mächte anerkannten nun die Pragmatische Sanktion. Österreich hatte seine Stellung als Großmacht behauptet. In den folgenden Jahren wurde das Heeres – und Finanzwesen reformiert.

Dem Staatskanzler Kaunitz gelang es, Frankreich als neuen Bündnispartner zu gewinnen, Preussen hatte sich hingegen mit England arrangiert. Seit dem 15. Jahrhundert hatte der Gegensatz zwischen Frankreich und den Habsburgern die europäische Geschichte beherrscht. Der Aufstieg Preussens zur zweiten deutschen Großmacht verursachte eine bis 1866 dauernde Auseinandersetzung zwischen Preussen und Österreich um die Vormacht in Deutschland. Um der feindlichen Koalition zuvorzukommen, eröffnete Friedrich II, den 7 – jährigen Krieg (1756.) Nach wechselvollem militärischen Verlauf musste Österreich 1763 endgültig auf das industriereiche Schlesien verzichten. Der Hauptgewinner dieser Auseinandersetzung blieb England. Österreich konnte die verschiedenen außenpolitischen Krisen nur bewältigen, weil Maria Theresia entscheidende Reformen durchführte. Im Heer wurde die Aushebung der Bauernsöhne und Taglöhner für den lebenslänglichen Militärdienst eingeführt. Die Ausbildung der Offiziere erfolgte in der neu gegründeten Wiener Neustädter und Wiener Akademie (Theresianum.) Maria Theresia unterwarf den bisher abgabenfreien Grundbesitz des Adels und der Geistlichkeit der Steuerpflicht. Zur praktischen Durchführung dieser Steuerreform ließ sie eine Volkszählung machen, die Häuser nummerieren und ein Grundbuch anlegen. Die Verwaltung wurde zentralisiert. Die böhmisch – österreichischen Erbländer wurden in Gubernien (etwa Landesregierungen) und diese wieder in Kreisämter gegliedert (Bezirkshauptmannschaften.) Die Zentrale bildete die Vereinigte böhmisch – österreichische Hofkanzlei (Innenministerium.) Sie schaltete damit die ständische Verwaltung aus. Die Beziehung mit dem Ausland betreute die Haus -, Hof – und Staatskanzlei. Verwaltung, Justiz (oberste Justizstelle) und Finanzen (Hofkammer) wurden streng voneinander getrennt. Der Staatsrat hatte die Aufgabe, die Arbeit der einzelnen Ministerien aufeinander abzustimmen und die Herrscherin zu beraten.

Die Rechtspflege wurde, entsprechend dem Geist der Aufklärung, verbessert, die Folter wurde als Beweismittel abgeschafft, das Strafrecht wurde in der “allgemeinen peinlichen Halsgerichtsordnung“ zusammengefasst und die Abfassung des Allgemeinen

Bürgerlichen Gesetzbuches wurde begonnen, aber dann erst 1811 vollendet. Daneben ließ Maria Theresia die “allgemeine Schulordnung“ ausarbeiten.

Joseph II. begann nach dem Tod seiner Mutter Maria Theresia (1780) eine Reihe überstürzter Reformen. Er wollte in kürzester Zeit einen zentralen Wohlfahrts – und Einheitsstaat errichten und nahm dabei keine Rücksicht auf historische Traditionen oder religiöse Gefühle. Auf dem Gebiet des Rechtsweges legte er einen einheitlichen Instanzentzug fest. Die Todesstrafe wurde mit Ausnahme des Verbrechens des Aufruhrs abgeschafft.

Als erster europäischer Fürst verkündete Joseph in seinem Toleranzpatent die Zulassung aller christlichen Konfessionen. Großes Aufsehen verursachte der Kaiser mit der Aufhebung rund eines Drittels all jener Klöster, deren Mitglieder keinen sichtbaren Nutzen für die Gesellschaft erbrachten. Er ließ nur die Orden bestehen, die sich der Seelsorge, der Krankenpflege oder dem Unterricht widmeten. Anderseits gründete Joseph II. an die 3.000 neue Pfarrstellen, um die Seelsorge zu verbessern. Das beschlagnahmte Vermögen der aufgelösten Klöster wurde dem Religionsfonds zugeführt, der zur Finanzierung kirchlicher Einrichtungen und der Armenhilfe verwendet wurde. Eingriffe Josephs in die religiösen Gebräuche erregten eine arge Missstimmung in breiten Schichten der Bevölkerung.

Josephs Reformen waren zwar von sozialem Denken geleitet, doch ging er allzu hastig an ihre Umsetzung heran. Er hob die Leibeigenschaft der Bauern auf und plante sogar die Enteignung großgrundbesitzender Adeliger. In Wien errichtete er das allgemeine Krankenhaus, ein Taubstummeninstitut, Waisen – und Invalidenhäuser und die erste Irrenanstalt der Welt. Joseph II. hatte keine Kriege zu führen, das Innviertel war noch zu Lebzeiten Maria Theresia (1779) von Bayern an Österreich gekommen. Ist Maria Theresia als Mutter des Vaterlandes in die Geschichte eingegangen – man denke an das Bild, als sie den sechsjährigen Wolfgang Amadeus Mozart in ihrer Residenz im Schloß Schönbrunn empfängt -,so gilt Joseph als der aufgeklärte Despot, der Volkskaiser oder, wie es auch hieß, der “Bauern Gott, des Adels Spott.“ Als Joseph II. starb (1790), war Europa im Umbruch, begann eine neue Ära, die Ära der französischen Revolution, die Zeit Napoleons und die Zeit des nationalen Aufbruchs.

Artikel erstellt von: Gastautor Franz Sonnleitner am 12.03.2005



 


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