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Juan Emilio Bosch Gaviño
( Staatspräsident der Dominikanischen Republik 1963 )

Juan Emilio Bosch GaviñoJuan Emilio Bosch Gaviño (geboren am 30. Juni 1909 in La Vega, verstorben am 1. November 2001 in Santo Domingo), war ein Politiker, Staatschef und Schriftsteller der Dominikanischen Republik.

Nach der Machtergreifung des Diktators Rafael Leónidas Trujillo (August 1930) begab sich Bosch ins Exil nach Puerto Rico und Kuba. In dieser Zeit bereiste er zahlreiche Länder in Lateinamerika und Europa, in denen er um Unterstützung für die Realisierung demokratischer Zustände in seiner Heimat warb. In Chile gewann er die Freundschaft des Linkspolitikers Salvador Allende und des Schriftstellers Pablo Neruda.

Nach der Ermordung Trujillos am 30.5.1961 kehrte Bosch in die Dominikanische Republik zurück und stellte sich Ende 1962 als Kandidat der »Partido Revolucionario Dominicano« (PRD) den ersten freien Präsidentenwahlen seit 1930, die er mit 60% der Stimmen gewann. Am 27.2.1963 trat er sein Amt an. In seiner Regierungstätigkeit richtete er das Augenmerk auf eine Demokratisierung des Landes, auf die Durchsetzung sozialer Reformen und auf eine von den USA unabhängige Politik. Dadurch geriet er in Misskredit seitens der dominikanischen Oligarchie, der katholischen Kirche und der Vereinigten Staaten, die ihn des »Kommunismus« bezichtigten und sich gegen ihn verbündeten. In einem von der CIA unterstützten Militärputsch wurde Bosch nach einer Amtszeit von nur sieben Monaten am 25.9.1963 gestürzt und erneut genötigt, sich ins Exil zu begeben. In der Folge übernahm eine Dreierjunta (Triumphirat) die Macht, die sich nur mit Militärwillkür und politischem Terror an der Macht halten konnte.

Unterdessen bildete sich in der Dominikanischen Republik eine Bewegung für die Wiederherstellung verfassungsmäßiger Zustände und die Rückkehr des entmachteten Präsidenten Juan Bosch. Ihre Unterdrückung und Verfolgung durch die Militärs und die Polizei führte Mitte April 1965 zu einer landesweiten Volkserhebung. Die Parteigänger Boschs gewannen schnell die Oberhand, entmachteten die Militärjunta und setzten eine provisorische Regierung ein. Darauf ersuchten die Militärs die USA um Entsendung von Truppen. Diese entsprachen dem »Hilferuf« und schickten 42,000 Marines in die Dominikanische Republik, um die »linke« Volkserhebung und »kommunistische Gefahr« abzuwenden. In den darauf folgenden Kämpfen verloren über 5,000 Dominikaner ihr Leben.

Die Amerikaner blieben im Land bis der aus den USA angereiste Joaquin Balaguer (*1906, † 2002) in manipulierten »Wahlen« das höchste Staatsamt im Sinne der Bosch-Gegner zu erstreiten vermochte.

Erst 1990 bewarb sich Juan Bosch erneut um das Präsidentenamt, wurde aber von Balaguer mit einer angeblich hauchdünnen Stimmenmehrheit geschlagen. Auch 1994 unterlag er seinem schon traditionellen Widersacher.

Neben seiner politischen Tätigkeit war Juan Bosch auch und vor allem als einer der großen zeitgenössischen Schriftsteller des spanischen Kulturkreises bekannt. In seinen Werken setzte er sich vielfach mit den sozialen Problemen seines Landes und der lateinamerikanischen Politik auseinander.

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Artikel erstellt von: Franz am 18.11.2005

 


 


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